KORIANDER – HERZHAFT UND FRISCH ODER UNANGENEHM SEIFIG?
Was ist Koriander?
Der Name Koriander stammt wahrscheinlich vom griechischen Wort »KORIANNON« und bedeutet Wanze. Unreifer und frischer Koriander riecht unangenehm streng und wanzenartig, daher auch die Bezeichnung »Stinkdill« oder »Wanzendill«. Der Geschmack von Koriander wird von vielen Menschen als unangenehm „seifig“ wahrgenommen. Gleichzeit empfinden deutlich mehr Menschen das Aroma der Gewürzpflanze als angenehm. Die völlig unterschiedliche Wahrnehmung ist allerding keine reine Geschmacksfrage sondern wahrscheinlich genetisch bedingt. Aus den weißen oder blassrötlichen Blüten der ca. 30-130 cm hohen Pflanze entstehen kugelrunde, gelbliche, gelbbraune bis gelbrötliche, gerippte Teilfrüchte von 3-5 mm Durchmesser. Die Blütezeit dauert meist von Anfang Juni bis Mitte August. Nach dem Trocknen duften sie würzig aromatisch und schmecken mildwürzig und etwas brennend. Korianderblätter und Wurzeln müssen frisch verarbeitet werden, da diese durch Trocknung ihr Aroma verlieren. Osteuropäische Koriandersamen sind kleinkörnig mit einem hohen Anteil an ätherischem Öl, während z.B. die nordafrikanischen Sorten heller, großkörniger und mit einem geringeren Anteil an Öl.
Woher kommt Koriander?
Koriander gehört zu den ältesten Gewürzen, die von Menschen zum Verzehr verwendet werden. Koriandersamen wurden bereits in ägyptischen Papyrusschriften (1.500 v. Chr.) erwähnt. Ältere Aufzeichnungen lassen darauf schließen, dass die Pflanze aus Südosteuropa stammt, wo sie wild häufig zwischen Getreidepflanzen gewachsen ist.
Wo wird Koriander angebaut?
Koriander stammt wahrscheinlich aus dem östlichen Mittelmeergebiet und wird auch heute noch in den Ländern Ägypten, Syrien und Marokko feldmäßig kultiviert. Weitere bedeutende Anbaugebiete sind in Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Polen, Tschechien, Indien, Ostafrika und ganz Amerika.
Wofür wird Koriander verwendet?
Koriandersamen passen ideal zu Kohl. Aber auch Saucen, Fleisch- und Wildgerichte, Brühwurst und Aufschnitt, Gewürzmischungen erhalten eine besondere Note.
Außerdem wird Koriander bei Blähungen, Völlegefühl und leichten krampfartigen Magen- und Darmstörungen eingesetzt. Generell wird Koriander eine nervenberuhigende Wirkung zugeschrieben.