MUSKATNUSS – SAMEN STATT NUSS?
Woher kommt die Muskatnuss?
In Indien und China wurde die Muskatnuss bereits in der vorchristlichen Epoche benutzt. Erst Anfang des 16. Jahrhunderts mit der Entdeckung des Seeweges nach Indien wurde die Muskatnuss auch in Europa bekannt. Die Holländer betrieben schließlich Muskatanbau und -handel auf den wenigen Inseln in der Nähe von Indien. Auf anderen Inseln vernichteten sie die Bestände und verboten die Neuanpflanzung. 1770 gelang es den Franzosen Samen von Muskat- und Nelkenbäumen zu entwenden und auf Mauritius anzupflanzen. Im 19. Jahrhundert sorgten die Engländer für weltweiten Anbau in vielen tropischen Gebieten.
Wo wird die Muskatnuss angebaut?
Die Hauptanbaugebiete sind die indonesische Inselwelt (ca. 70%), so wie Sri Lanka, Indien und Grenada (ca. 25-30%).
Verarbeitung der Muskatnuss und Macis?
Ein Muskatnussstamm wird ca.10-16 m hoch und kann bis zu 100 Jahre alt werden. Ab dem 7. oder 8. Jahr tragen die Bäume aprikosenähnliche Früchte, die als Samenteile Macis und Muskatnuss enthalten. Der Muskatnussbaum bringt das ganze Jahr über Früchte. Zur Zeit der Vollreife springen diese auf und geben einen eiförmigen, braunen, sehr harten Samen, der die Muskatnuss enthält, frei. Dieser ist von einem auffällig karminrot gefärbten Samenmantel = Muskatblüte (Macis) umgeben. die Macis wird nach der Ernte vom Samen entfernt und in der Sonne bzw. in Trockenräumen über mehrere Monate getrocknet. Die Muskatblüte wird durch mehrmaliges Flachdrücken fest. Außerdem verändert sich die karminrote Farbe, je nach Ursprung, in orange- bis gelbbraun. Der Duft und Geschmack der Blüte ist ähnlich wie der, der Muskatnuss. Jedoch ist die Macis feiner und aromatischer.
Die Samen werden ebenfalls mehrere Wochen lang unter Sonneneinwirkung getrocknet und sind erst verwendbar, wenn sich innerhalb der Samen von der Schale gelöst hat. Bis zur Verwendung bleiben die Muskatnüsse in der Schale und werden erst bei Bedarf geöffnet. Die Muskatnüsse sind 20-30 mm lang und 10-25 mm breit. Sie sind hell- bis dunkelbraun und werden nach Größe sortiert in den Handel gebracht. Letztendlich duftet die Nuss fein aromatisch und schmeckt charakteristisch feurig-würzig und leicht bitter.
Wofür wird die Muskatnuss verwendet?
Traditionellerweise verwendet man die geriebene Muskatnuss für beispielsweise Fleisch- und Käsegerichte, Gemüseeintöpfe, Backwaren, Suppen oder Saucen. Wichtig dabei ist es Muskat erst zum Schluss hinzuzufügen, da Hitze zu Verlust des Aromas führt. Außerdem verwendet man das Muskatfett für die Zubereitung von Salben oder Seifen und andere Muskatwirkstoffe für Arznei. Größere Verzehrmengen sollten jedoch möglichst vermieden werden, da dies zu Rauschzuständen oder Herzbeklemmungen führen könnte.